Veranstaltungen 2009

FILMVORFÜHRUNG | NATIONALSOZIALISMUS IM BREGENZERWALD


halber-Umschlag1




... in der Reihe "Nationalsozialismus im Bregenzerwald":






FILMPRÄSENTATION von Tone Bechters Film:
"Schreie ohne Namen"

Ein Film zur NS-"Euthanasie"
  • Fr. 6. 11. 2009, 20 h, Aula der VS EGG
  • Fr. 20. 11. 2009, 20 h, Thalsaal in Thal bei Sulzberg
  • Fr. 27. 11. 2009, 20 h, Dorfsaal in Au

Eintritt: 7 € | 4 € (ermäßigt für SchülerInnen, Studierende, Lehrlinge, Zivil- und Präsenzdiener) Freier Eintritt für KUFO-Mitglieder und Kultur-Pass-BesitzerInnen).


halber-UmschlagWenn Sie sich mit dem Thema "NS-Euthanasie" bzw. "Nationalsozialismus im Bregenzerwald" intensiv auseinander setzen wollen, dann erwerben und lesen Sie das vom Kulturforum Bregenzerwald im letzten Herbst herausgegebene Buch - noch gibt es einige Exemplare!

Dieser Band ermöglicht erstmals für den Bregenzerwald einen fundierten Zugang zu diesem dunklen Kapitel unserer Heimat. Dunkel aus mehreren Gründen: Sind es zum Ersten die zahlreichen Opfer an Soldaten des Zweiten Weltkrieges, sind es zweitens auch zivile Opfer, an die erinnert werden soll. Einer Gruppe von Menschen soll dieser Band besonders gewidmet werden, den Opfern der so genannten T4-Aktion, die das Ziel hatte, menschliches Leben in lebenswertes und lebensunwertes Leben einzuordnen. Wer als lebensunwert bezeichnet wurde, wurde erfasst, abgeholt, in diversen Stationen kaserniert, verschickt und letztlich in den meisten Fällen getötet.

Zum Opfer gefallen sind dieser Aktion auch in unserer kleinen Heimat
Bregenzerwald letztlich 119 Menschen, 64 davon wurden getötet. Es waren Menschen jeden Alters, vom Kind bis zum Greis, ja sogar Ungeborene sind durch Zwangsabtreibungen am Leben gehindert worden. Es waren Menschen mit einer geistigen oder psychosozialen Behinderung. Dazu zählten auch homosexuelle Männer. Nicht nur die Opfer sollen erwähnt und vor dem Vergessen geschützt werden, es werden auch die Methoden und Zusammenhänge der Vernichtung in unserer Heimat aufgezeigt.

Ziel der gleichnamigen Veranstaltungsreihe und der Ausstellung im Frühjahr 2008 im HeimatEGGMuseum und auch dieses Bandes ist es, diese verdrängte Zeit mit all ihren Schrecknissen ans Licht zu bringen, damit so etwas nie mehr geschehen kann.
Zur Buchbestellung geht es HIER!


REFERAT | PODIUMSDISKUSSION

"Die Last der Erinnerung - Nationalsozialismus im Familiengedächtnis"

Samstag, 14. November 2009, 10.00 bis 13.00 Uhr
Ritter-von-Bergmann-Saal Hittisau

Eine Veranstaltung mit "Provikar-Lampert-erinnern"

Der Nationalsozialismus ist Teil jeder Familiengeschichte in Deutschland und Österreich. Das Familiengedächtnis hat die Vorstellungswelt der Nachkommen nachhaltig geprägt und sie gehen sehr unterschiedlich mit der NS-Involvierung ihrer Väter und Mütter um.
Margit Reiter hat Interviews mit Kindern der Täter geführt und wird die Schwierigkeiten und vielfältigen Formen des Umgangs mit dem familiären NS-Erbe - von kritischer Distanzierung über Verständnis bis hin zu reflexartiger Verteidigung – aufzeigen.

Referat: „Die Generation danach. Der Nationalsozialismus im
Familiengedächtnis“

Dr. Margit Reiter, Zeithistorikerin, Wien

In der anschließenden Podiumsrunde wird aus Anlass der Errichtung von Erinnerungsstätten an Opfer des Nationalsozialismus über lokale und kommunale Formen des Gedenkens in Bregenzerwälder Gemeinden diskutiert werden.

TeilnehmerInnen am Podiumsgespräch „Erinnern vor Ort“:
  • MMag. Kurt Bereuter, Kulturforum Bregenzerwald,
    Alberschwende
  • Alwin Denz, Vizepräsident des Österreichischen
    Kameradschaftsbundes, Bezau
  • Josef Moosbrugger, Kultursprecher der Regio Bregenzerwald,
    Mitglied des Vorarlberger Landtags, Bizau
  • Dr. Margit Reiter, Zeithistorikerin, Wien
  • Dr. Walter Schmolly, Leiter des Pastoralamtes
    der Katholischen Kirche Vorarlbergs, Alberschwende
Moderation: Günther Platter, ORF Vorarlberg

Die Veranstaltung wird umrahmt von Bregenzerwälder Betextete Bilder – Gedenkorte, fotografiert von Anina Rehm, kommentiert von Bregenzerwälder SchülerInnen

Den Veranstaltungs- und Programmfolder von "Provikar-Lampert-erinnern" können Sie sich hier ansehen:
Programmfolder-Carl-Lampert (pdf, 1,516 KB)

LESUNG

woelfle2

Am Donnerstag, den 15. Oktober 2009, 20 Uhr, liest Willi Meusburger (im Dialekt) im HeimatEGGMuseums aus einem einzigartigen, weitgehend unbekannten Zeitdokument des Bregenzerwaldes, der in den Jahren 1864 bis 1871 entstandenen Theaterchronik des Theatervereins Bizau.

Kurt Greussing leitet zwischen den einzelnen Textausschnitten mit erklärenden Kommentaren zu den gesellschaftlichen Hintergründen über.

Meusburger_Greussing


Die Lesung zeigt Wölfle nicht als Lyriker, sondern als Prosaisten, der durch seinen seltenen Wortwitz besticht. Sprachwissenschaftlich interessant ist das Dialektdokument, da es die Natürlichkeit des gesprochenen Wortes junger Bregenzerwälder im 19. Jahrhundert zeigt. Als Zeitdokument spiegelt die Chronik das Leben, die politischen Konflikte und manch Unzulänglichkeiten in einer Gemeinde der Österreich-Ungarischen Monarchie wider.

Ab dem Jahr 1868 entstehen nach und nach auch im Bregenzerwald Kasinos, die die katholisch-konservativen Ideen im den Gemeinden verbreiten sollten. Gebhard Wölfle und der Theaterverein Bizau geraten in diesen Jahren immer wieder in Konflikt mit den Kasinern, da sie in deren Augen missliebige Theaterstücke von Schiller aufführen.


In Zusammenarbeit mit dem HeimatEGGMuseum

PHILOSOPHISCHES CAFé


P10800691


3. Juni 2009, 20 Uhr
Petras Werkstatt, Langenegg

George Nussbaumer:
Erwartungshaltungen - Fluch oder Segen?

„Das größte Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die vom Morgen abhängt.“ (Seneca: Vom glückseligen Leben)



Erwartungshaltungen begleiten uns von Beginn bis zum Ende unseres Lebens, sowohl die Erwartungen von außen als auch unsere eigenen. Und sie prägen den Umgang der Menschen miteinander zutiefst. Wie beeinflussen diese Erwartungshaltungen den Menschen und was machen sie aus ihm? Und: Zu den Erwartungshaltungen gehört zwangsläufig die (mitunter sehr schmerzhafte) Enttäuschung. Sie bleibt uns nicht erspart, aber auch sie hat ihr Gutes. Beide Aspekte brauchen wir, mit beiden müssen wir uns im Leben täglich neu konfrontieren. Es ist eine zentrale Herausforderung des Lebens, mit Erwartung und Enttäuschung so umgehen zu lernen, dass wir durch sie wachsen und nicht daran zerbrechen.

P1080064

P1080067

P1080075

PODIUMSDISKUSSION


DSC_3260

Am 29. Mai 2009, 20 Uhr, fanden sich über 200 ZuhörerInnen im Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg, ein: Das KULTUTFORUM BREGENZERWALD hat zur Podiumsdiskussion zum Thema:

Die Wirtschaftskrise - auch eine Chance?

eingeladen. Die Podiumsgäste, die alle einen Bregenzerwaldbezug haben, brachten ihre Sichtweisen und Einschätzungen ein, diskutierten miteinander und stellten sich schließlich auch den Fragen aus dem Publikum.

DSC_3258

Die TeilnehmerInnen des hochkarätig besetzten Podiums waren:
(v.l.n.r.):
  • Dr. Gerhard Schwarz, Ressortleiter NZZ Wirtschaft, Zürich
  • Betr.oec. Wilfried Hopfner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank, Bregenz
  • Egidius Bischofberger, Vizepräs. AK Vorarlberg, Bizau
  • DI Andreas Dorner, Geschäftsführer Dorner Electronic, Egg
  • Markus Faißt, Geschäftsführer Holz-Werkstatt, Hittisau
  • Ellen Nenning, Geschäftsführerin Genießer- & Kuschelhotel Gams, Bezau
  • Dr. Alois Flatz, Partner bei zouk ventures ltd, London
  • Mag. Udo Sutterlüty, Geschäftsführer Sutterlüty Investment Management, Egg
Der Abend wurde moderiert vom Kufo-Obmann MMag. Kurt Bereuter, hier im Bild mit Dr. Gerhard Schwarz:

DSC_3288

DSC_3282
Markus Faißt, Ellen Nenning, Dr. Alois Flatz

DSC_3269
Dr. Gerhard Schwarz, Betr.oec. Wilfried Hopfner, Egidius Bischofberger, DI Andreas Dorner

Es war ein lebendiger und anregender Abend, auch nach der Veranstaltung wurde noch intensiv weiterdiskutiert:

DSC_3299

DSC_3306

DSC_3303

DSC_3293

DSC_3267

DSC_3300

DSC_3308

DSC_3307


In einer 2. Staffel ist in einigen Monaten eine weitere Veranstaltung geplant, bei der die Einschätzungen evaluiert werden und ein weiterer Ausblick diskutiert werden soll.

Fotos: Hanno Metzler, Kulturforum Bregenzerwald

Philosophisches Café im Mai


DSC_32431


Hans-Peter Manser
6. Mai 2009, 20 Uhr
Kloster, Bezau

Ideen zu einer menschenwürdigen Wirtschaft - wider dem Homo Oeconomicus





DSC_3242


„Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut ... ?“ - Diese und ähnliche Aussagen sind fundamental zu hinterfragen. „Ökonomische Gesetze“ existieren in realiter doch gar nicht, deren Annahme aber hat verheerende Auswirkungen. Eine Wirtschaftsethik, die im Endeffekt den „Gesetzen“ der Wirtschaft folgt, ist zu kurz gegriffen und kann das Problem nicht nachhaltig lösen. Eine moderne Wirtschaftsethik muss den Gesetzen der Menschen folgen, den Menschen nicht als ökonomisches Objekt, sondern als individuelles Subjekt begreifen. Auf eine solche Wirtschaftsethik warten wir allerdings schon seit 150 Jahren ...

DSC_3244


Die NachLese und die Fotos zu den letzten Philosophischen Cafés
mit Kurt BEREUTER, George NUSSBAUMER und HANS-PETER MANSER finden Sie
HIER

BUCHPRÄSENTATION


RIMG0046

Kopie-von-Buch-rrWendehals1
Leo Haffner
"Ein besessener Vorarlberger.
Elmar Grabherr und die Ablehnung der Aufklärung"


Donnerstag, 16. April 2009
20 Uhr
Aula des Gymnasiums Egg

In Zusammenarbeit mit dem BORG Egg

Das Buch macht Zeitgeschichte nicht nur aus der Sicht des "spätgeborenen" Forschers erlebbar. Der Autor lässt auch Akteure und Zeitzeugen ausführlich selbst zu Wort kommen. Besonders brisantes Material enthalten die Tagebücher des ÖVP-Politikers und Nazi-Gegners Karl Tizian sowie Privatbriefe des ehemaligen NS-Mitglieds Elmar Grabherr. Leo Haffner hat sie in langjähriger Arbeit zusammen mit anderen Quellen akribisch ausgewertet, Zeitzeugen befragt und nach den Ursachen der verhinderten Aufklärung seit dem 19. Jahrhundert geforscht. Das Buch gibt Einblick in die inneren Machtverhältnisse Vorarlbergs nach 1945 und zeigt die Spätfolgen der NS-Ideologie auf. Grabherr, ehemals loyaler Gefolgsmann von Gauleiter Franz Hofer, wurde als Landesamtsdirektor (1955-1976) zum Wortführer der völkischen Alemannenideologie.

RIMG0042

RIMG0050


Leo_Haffner_farbig1
LEO HAFFNER,
geboren 1940, Studium der Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck. Ab 1968 im ORF. Autor zahlreicher Fernseh- und Hörfunkdokumentationen.


NachLese: Kabarett

_mg_0016

GUNKL: "Verluste – eine Geschichte"

4. April 2009: 20 Uhr
Ritter-von-Bergmann-Saal Hittisau


Am 4. April 2009 gastierte der Sprachakrobat GUNKL (Günther Paal) zum ersten Mal im Bregenzerwald!

_mg_0024

"'Verluste - eine Geschichte' ist eigentlich kein Kabarettprogramm, wie man's kennt", meint Gunkl. "Es ist vielmehr eine Liebesgeschichte."
Doch es ist nicht er, der sich verliebt, sondern sein Freund Michael. Und dass dieser Michael kein einfacher Zeitgenosse ist, wurde den Zusehen und Zuhörern eindrucksvoll vorgeführt.

_mg_0062


"Ich habe wahrscheinlich eine Liebesgeschichte geschrieben, die mich auch interessieren würde. Und es geht da um Freundschaft und darum, dass ab einem gewissen Alter nicht mehr allein das wichtig ist, was man ist, hat und kann, sondern zu einem guten Teil auch das, was man nicht mehr ist, nicht mehr hat und nicht mehr kann."

_mg_0001


Günther Paal, Kabarettist und Musiker (z.B. seit 2003 bass, sax, voc bei Alfred Dorfer und seinen Programmen „Alles Gute“, „Ohne Netz“, „Badeschluss“, „heim.at“, „Dorfers Donnerstalk“ und „fremd“), bestreitet mit "Verluste – eine Geschichte" bereits sein 9. Soloprogramm. 2005 wurde er mit dem „Deutschen Kleinkunstpreis 2005“ in der Sparte „Kleinkunst“ ausgezeichnet.

_mg_0064

Fotos: Mark Probst, Wien

NachLese:Philosophisches Café

Hans-Peter Manser
1. April 2009, 20 Uhr
Bibliothek des Franz-Michael-Felder-Museums, Schoppernau

Freiheit, Überwachung, Kontrolle - Chancen und Grenzen einer toleranten, offenen Gesellschaft

DSC_3213
Hanspeter Manser wird von Obmann Kurt Bereuter begrüßt.

Das Thema Freiheit ist früher wie heute ein brennendes Thema. Und vielleicht das Wichtigste überhaupt. Wie stehen heute die Chancen einer auf Freiheit basierenden Gesellschaft? Wie funktioniert eine solche, gleichzeitig offene, liberale und soziale Gesellschaft? Im kleinen wie im großen Kontext sind wir von einer solchen auf Freiheit basierenden Gesellschaft weit entfernt. Vielleicht auch in unserem geliebten Bregenzerwald.

DSC_3214

DSC_3221

Philosophisches Café

DSC_2942

George Nussbaumer
4. März 2009, 20 Uhr
Bahnhof Andelsbuch

Sinn und Unsinn von „Barrierefreiheit“

oder zur Frage: (Wie) Können wir sinnvoll von „Barrierefreiheit“ sprechen, solange die Barriere in unseren Köpfen besteht?


George Nussbaumer diskutierte im Philosophischen Café des Monats März mit den BesucherInnen, die sich im Bahnhof Andelsbuch eingefunden hatten:

DSC_2943

Barrierefreiheit ist seit einigen Jahren ein ganz großes Thema, speziell wenn es um verschiedene Behinderungen geht. Nicht nur im Bereich der Gebäudeplanung, sondern auch bei der Verwendung des Internets und beim Besuch von Websites spielt dies bereits eine Rolle. Was muss man sich oder was darf man sich unter diesem Begriff vorstellen? Was versucht er zu fassen? Ist ein „barrierefreier Zustand“ überhaupt realisierbar? Wird er gewünscht? Von wem wird er angestrebt oder abgelehnt? Und: Wer definiert die Standards für Barrierefreiheit?

DSC_2940


Mit freundlicher Unterstützung der Bregenzerwälder Raiffeisenbanken