NachLese: PODIUMSDISKUSSION

"Die Wirtschaftskrise - abgesagt, vorbei oder mittendrin?"


DSC_5495

Am Freitag, den 19. November 2010, 20 Uhr, fand im Kleinen Dorfsaal in Schwarzenberg die Veranstaltung "Die Wirtschaftskrise - abgesagt, vorbei oder mittendrin" statt. Gekommen waren über 80 ZuhörerInnen. Bei der Veranstaltung handelte es sich um eine Folgeveranstaltung der Podiumsdiskussion mit dem Titel "Die Wirtschaftskrise - auch eine Chance?" im Mai 2009. (Lesen Sie HIER den Bericht dazu!)

Damals hatte diese schwerste Wirtschaftskrise seit der "Großen Depression" in den 30-Jahren des letzten Jahrhunderts den Bregenzerwald noch nicht wirklich tiefgreifend erreicht - einmal abgesehen von Finanzverlusten. Die Stimmung war ernst, aber vorsichtig optimistisch. Nach den größten Konjunkturpaketen und einem enormen Bankenrettungspaket, sowie einer noch nie dagewesenen Sanierungsoffensive des Landes wurde die Kurzarbeit wieder eingestellt und das Handwerk boomt.

Zur neuerlichen Bestandsaufnahme waren diesmal folgende Gäste für das von KUFO-Obmann MMag. Kurt Bereuter geleitete Podium geladen:

DSC_5493

(v.l.n.r.:)
  • Betr.oec. Wilfried Hopfner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank, Bregenz
  • Egidius Bischofberger, Vizepräs. AK Vorarlberg, Bizau
  • DI Andreas Dorner, Geschäftsführer Dorner Electronic, Egg
  • Markus Faißt, Geschäftsführer Holz-Werkstatt, Hittisau
  • Ellen Nenning, Geschäftsführerin Genießer- & Kuschelhotel Gams, Bezau
  • Dr. Alois Flatz, Partner bei zouk ventures ltd, London
  • Mag. Udo Sutterlüty, Geschäftsführer Sutterlüty Investment Management, Egg
DSC_5473

DSC_5477

DSC_5483

DSC_5485


Ein "Fazit" des Abends

Von einem Ende der Krise konnte nicht die Rede sein, das stellte schon Moderator Kurt Bereuter in der Einleitung fest. Während das Handwerk und der Tourismus im Wald bisher gut durch die Krise gekommen sind, sind diese Sektoren auch für die Zukunft optimistisch.
Bei den Arbeitnehmern im Bregenzerwald hat es dann laut Egidius Bischofberger in der vergangenen Phase vor allem die Pendler aus dem Wald betroffen, und nicht das Handwerk oder den Tourismus. Was Niedriglöhne anlangt, sah er dann auch weniger Nachholbedarf im Bereich der Kollektivverträge, sondern viel mehr im Bereich von Arztangestellten und bei Angestellten der Rechtsberufe.
Andreas Dorner von Dorner Electronics verspürte die Krise im Jahr 2009, konnte sich aber in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen und sucht nun eine stärkere Anbindung an die Fachhochschule und ist auf zu den neuen Emerging-Märkten. Bei den Fondmanagern ist Erholung eingetreten und sie zeigten sich durchaus selbstkritisch, glauben aber weiter an die von ihnen anvisierten Märkte der Umwelttechnologien (Flatz) und an die Rohstoffe der Zukunft (Sutterlüty).
Wilfried Hopfner stellte die Situation der Banken dar und zeigte sich offen für die Diskussion über die Grundlagen unseres globalen Wirtschaftens.

Die Krise ist längst noch nicht vorbei, aber die Symptome und auch die Herausforderungen haben sich geändert. Was gefragt ist, ist engagiertes Verhalten jedes einzelnen und Arbeit am Vertrauen, nicht nur in die Banken und in die Wirtschaft, sondern auch in die Politik. Bei letzterer ist der Handlungsbedarf dafür wohl am größten. Auf lokaler und auf globaler Ebene.


Die Veranstaltung wurde gefördert aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung
logo-pb

Modest - 11. Okt, 23:24

Publikum erwünscht?

Aus der Ausschreibung geht nicht hervor, ob da "nur" acht Experten am Podium sprechen werden oder ob auch Personen aus dem Publikum zu Wort kommen können.